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Deluge Grander: The Form Of The Good (Review)

Artist:

Deluge Grander

Deluge Grander: The Form Of The Good
Album:

The Form Of The Good

Medium: CD
Stil:

Retro Prog / Instrumental

Label: Emkog Records
Spieldauer: 53:59
Erschienen: 15.04.2009
Website: [Link]

Wieder meldet sich Dan Britton, der nimmersatte Keyboarder aus den USA, zurück, um mit einer seiner zahlreichen Bands, DELUGE GRANDER, und zusammen mit Unmengen an Gastinstrumentalisten, ein neues, epochales Werk auf die Proggerschaft loszulassen.

So „epochal“ ist DELUGE GRANDER auf den ersten Blick aber gar nicht. Die Website ist schlicht, gibt nur die nötigsten Informationen preis, der Promozettel bittet höflich um eine wohlwollende Kritik und auch sonst hält man sich in der Musik eher zurück. Trotzdem laden DELUGE GRANDER auf ihrem zweiten Album „The Form Of The Good“ zum progressiven Tanz auf. GENESIS, YES, ELP sowie CARAVAN sind ohne Zweifel in diesen 50 Minuten fast immer präsent. Das beginnt schon mit dem Opener „Before The Common Era“, der sich anhört, als hätte man den Beginn von „Supper’s Ready“ mit „Watcher Of The Skies“ übereinandergelegt. Doch das vielfältige Instrumentarium – u.a. verschiedenste Blas- und Streichinstrumente – verleihen dem DELUGE GRANDER-Sound etwas mehr Substanz. Der Klang der CD ist trotzdem seltsam leise und verwaschen – zumindest gibt es da einen Lautstärkeregler, den man beim Genuss dieses Albums ordentlich aufdrehen darf, ohne dass sich die Nachbarn beschweren.

„The Tree Factory“, der erste der beiden Longtracks, wird von einem bedrohlichen Mellotronteppich eröffnet. Danach Überleitung zu einem funkigen Part mit chaotischem Geflirre von Flöte und Violine. Geräusche einer Fabrik sollen damit simuliert werden. Klingt sehr verspielt, es macht trotzdem unheimlichen Spaß, diesem Treiben zuzuhören. Das Chaos löst sich langsam auf und gleitet perfekt über in einen Dialog zwischen Oboe, Posaune, Trompete und Gitarre. Von Minute zu Minute baut sich Spannung auf, man wechselt in rasendem Tempo von Bombast zu virtuosem Jazzrock (plus JETHRO TULL-Einlage bei Minute 8:30!).

Der dritte Song, deutlich kürzer, ist „Common Era Caveman“. Und wieder wird man in aller Deutlichkeit an YES und deren glorreiches Album „Relayer“ erinnert. Schwelgende Keyboards, mystische Melodien, im Mittelteil ein Freak-Out im Stile von GONG, während ZAPPA auch mal kurz vorbeischaut.

Im foglenden 19 minütigen „Aggrandizement“ ziehen DELUGE GRANDER alle Register eines vollendeten Symphoprog-Songs. Der Titeltrack beschließt das Album schließlich mit herrlich epischem Bombast. Gelungen!

The Form Of The Good“ - Es ist ein fröhlicher Reigen alter Bekannter der 70er, vermengt mit Klassik hie und da, lockerem Jazzrock und unendlich langen Reisen durch musikalische Traumwelten. Die 80er sind noch weit entfernt, die 90er scheint es nie gegeben zu haben und von 2000 hat man noch kein Wort gehört. Es ist speziell das Wörtchen „Retro“, das den Reiz von DELUGE GRANDER ausmacht. Band und Fans scheren sich nicht um Verkaufszahlen oder um mediale Präsenz. Was zählt, ist das Zelebrieren eines Sounds, der nach knapp 40 Jahren irgendwo doch zeitlos geblieben ist.

FAZIT: Die Neue von DELUGE GRANDER, „The Form Of The Good“, steckt voll erstklassigem Retro Prog, der zwar mittelmäßig produziert wurde, dies aber mit einer unbändigen Spielfreude wettmacht. Dan Britton, Keyboarder und Kopf der Band, zählt spätestens seit seinem BIRDS AND BUILDINGS-Projekt zu einer festen Institution im Progressive Rock. „The Form Of The Good“ ist eine dicke Empfehlung für alle Proggies, besonders für Fans des klassisch-symphonischen Sounds der Urgesteine GENESIS und YES.

Benjamin Feiner (Info) (Review 6560x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Before The Common Era
  • The Tree Factory
  • Common Era Caveman
  • Aggrandizement
  • The Form Of The Good

Besetzung:

  • Bass - Brett D’Anon
  • Gitarre - Dave Berggren
  • Keys - Dan Britton
  • Schlagzeug - Patrick Gaffney
  • Sonstige - Nathan Bontrager (Cello), Frank d’Anon (Chor, „Wood Block“), Brian Falkowski (Klarinette, Flöte, Saxophon), Heather McArthur (Violine), Jose Luis Oviedo (Trompete), N. Aaron Pancost (Posaune), Kelli Short (Oboe)

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